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Altersweitsichtigkeit
Presbyopie

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Bei der Altersweitsichtigkeit handelt es sich um den Verlust der Sehschärfe für Objekte in der Nähe (30cm und näher).

Die Altersweitsichtigkeit entsteht wegen des zunehmenden Verlusts der natürlichen Elastizität und Verformbarkeit der Augenlinse im Laufe des Lebens. Dieser Vorgang und die damit verbundene Sehschwäche für Objekte in der Nähe beginnt typischerweise in der 4. Lebensdekade und ist stärker ausgeprägt ab der 5. Lebensdekade.

Weil man für gewöhnliche Tätigkeiten in kurzer Entfernung (Lesen, Bedienung des Mobiltelefons oder iPads, Arbeit am Schreibtisch oder am Computer), die früher problemlos erledigt werden konnten, plötzlich das Tragen einer entsprechenden Brille notwendig wird.

Diese Begrenzung und zugleich Abhängigkeit von einer Brille bedeutet eine große Veränderung wichtiger Lebensgewohnheiten.

  • Konservativ ist zunächst die Anpassung einer Nahbrille, evtl. auch einer Gleitsichtbrille (Brille für Ferne und Nähe) oder die Anpassung von Kontaktlinsen traditionell gut bekannt. Sog. multifokale Kontaktlinsen fokussieren gleichzeitig in die Ferne und in die Nähe. Eine weitere Möglichkeit besteht, in ausgewählten Fällen, in der Korrektur des führenden Auges für die Ferne, und die des Partnerauges für die Nähe; diese Möglichkeit ist unter dem Begriff „Monovision“ bekannt.
  • Operative Methoden
    Ziel dieser Art chirurgischen Verfahrens ist es, die optischen Eigenschaften des Auges permanent zu verändern, damit ein scharfes Sehen ohne Brille möglich ist.

Bei Laserverfahren erfolgt eine Gewebeabtragung im Bereich der Hornhaut, somit ändern sich die Krümmung und letzlich die Brechkraft der Hornhaut.

Der Gewebeabtrag zur Änderung der Hornhautkrümmung mittels Laser kann auf zwei Wegen erfolgen:

  • Excimerlaser / LASIK und PRK: Bei dieser Methode wird das abzutragende Gewebe mithilfe eines Ultraviolettlasers verdampft, der als Photoablation bekannt ist.
  • Ein weiteres Laserverfahren zur Entfernung des Hornhautgewebes benutzt einen Femtosekundenlaser, also einen Laser mit ultrakurzen Lichtpulsen. Bei diesem, Verfahren wird das Gewebe nicht verdampft, sondern eine sehr dünne Schicht Hornhautgewebes („Lentikel“ genannt) sehr schonend herausgeschnitten.
    • Vorteile der Laserverfahren:
      • Schnelle Durchführung und Rehabilitation
      • Wenig invasiv
      • Beide Augen können in der gleichen Sitzung behandelt werden
    • Nachteile:
      • Nicht jeder Patient ist dazu geeignet
      • Irreversibel
      • Beugen die Entstehung eines Grauen Stars nicht vor
      • Solange wirksam, bis eine Linsentrübung (Grauer Star) entsteht

Bei den Implantaten handelt es sich um Kunstlinsen aus hochwertigen biokompatiblen Materialien (meist Acryl oder Silikon), die in das Auge eingesetzt werden können, um die Gesamtbrechkraft zu ändern.

Wir  unterscheiden zwischen zwei wesentlichen Verfahren:

1. Ergänzung der natürlichen Linse durch eine zusätzliche Kunstlinse. Diese kann

    • in die Augenvorderkammer (zwischen Hornhaut und Iris),
    • in die Augenhinterkammer (zwischen Iris und Linse)

eingesetzt werden.

2. Ersatz der körpereigenen Linse durch eine multifokale Kunstlinse

  • bei einer natürlichen trüben Linse: Operation des grauen Stars
  • bei einer klaren natürlichen Linse: refraktiver Linsenaustausch (auch PreLEX- Presbyopic Lens Exchange)

Der Ersatz der körpereigenen Linse durch eine Kunstlinse bietet besondere Vorteile für:

  • Patienten über 50
  • Patienten mit beginnender Linsentrübung (beginnendem Grauen Star)
  • Patienten mit hohem Ausmaß an Kurz- oder Weitsichtigkeit, und Hornhautverkrümmung
  • Patienten, für die Laserverfahren ungeeignet sind
  • Vorteile der multifokalen Linsen:
    • Als Verfahren, praktisch immer durchführbar
    • Unbegrenzte Haltbarkeit der Linsenmaterialien im Auge
    • Unübertroffene Lesefähigkeit
    • Danach entsteht kein Grauer Star mehr
    • Teilweise reversibel
  • Nachteile:
    • Invasives Verfahren, daher wird derzeit nur ein Auge pro Sitzung behandelt, das zweit folgt wenige Tage später.
    • Kostenintensiver, als die Laserverfahren
    • Manchmal sind optische Nebenwirkungen vorhanden, wie die Wahrnehmung von Halos (Lichtkränze um Lichtquellen in der Nacht), die in der frühen postoperativen Phase wahrgenommen werden können.